Eine der bekanntesten Figuren der irischen Mythologie ist die Geschichten der Königin Maeve.
Ursprünglich wurde sie als Göttin verehrt, die über den magischen Mittelpunkt Irlands herrschte, galt später im Zuge des christlichen Einflusses als Sterbliche. Sie galt als Hexe und es heißt, sie soll viele talentierte schüler zu großen Hexen und Magiern ausgebildet haben.
Maeve, was soviel bedeutet wie die "Trunkene" bzw. "Rauschhafte" , soll eine wunderschöne Frau, aber auch unerbittliche und grausame Kriegerin gewesen sein.
Wie der Namen schon verrät, hatte sie auch viel Vergnügen an ausgelassen Gelagen. Wo man sich mit Trinken und Kräfte messen die Zeit vertrieb, stand sie den Männern in nichts nach.
Je nach Laune wählte sie sich ein Mann zu ihren Vergnügen. Wurde er ihr langweilig, schickte sie ihn fort, um sich mit dem Nächsten die Zeit zu vertreiben.
Auch sagt man ihr nach, sie soll immer noch einen zweiten Mann im Schatten ihres Liebhabers gehabt haben.
Der Legende nach soll sie schneller als ein Pferd gelaufen sein und Vögel und andere Tiere auf ihren Armen getragen haben.
Diese willensstarke Frau ist für einen der Bekanntesten irischen Geschichten verantwortlich. Der Rinderraub von Cooley.
Es beginnt damit, dass Maeve, die damals über die Wildnis von Connaugth herrschte, mit ihren momentanen Gefährten, König Aillil, im Bett lag.
Sie vergleichen ihre Besitztümer und versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen. Aillil versucht Maeve zu beweisen das er mehr Reichtümer als sie zusammengetragen hat. Vergebens. Immer wieder ist zwischen den zwei Pralern ein Gleichstand.
Bis Aillil seinen magischen Stier erwähnt. Hier musste Maeve passen, denn ein solches Tier besitzt sie nicht.
Es mißfällt ihr, den Wettstreit verloren zu haben, aber sie weiß, dass es in Cooley auch so einen magischen Stier gibt und beschließt ihn zu stehlen.
Also lässt sie kurzerhand ihr Heer sammeln und zettelt einen Krieg gegen Cooley an.
Maeve fährt in einen offenen Wagen, wunderschön herausgemacht in edlen Gewändern, umgeben von vier Streitwagen, um sich in die Schlacht zu stürzen.
Trotz ihrer Schönheit und den wertvollen Kleidern ist sie aber eine ernst zu nehmende Kriegerin , welche die feindlichen Armeen in Angst und Schrecken versetzt.
Ein Mann der sie sieht, ist vor Begierde gelähmt und somit ein leichter Gegner.
Sie erweist sich in diesen Kampf als ungewöhnlich starke Kriegerin und nach großen Blutvergießen erobert sie endlich den begehrten Stier.
Die Freude an diesem magischen Tier währt aber leider nicht lange.
Als die beiden Stiere zusammengeführt werden, gehen sie aufeinander los und reißen sich gegenseitig in Stücke.
Dieses Ereignis geht als einer der blutigsten Tierkämpfe in die mythische Literatur ein.