Die keltische Anderswelt
Die keltische Anderswelt – an die vor allem die Iren, Schotten und Waliser glaubten - unterscheidet sich im wesentlichen dadurch von anderen Parallelwelten, dass sie nicht nur von den Göttern und ihren Helfern betreten und verlassen werden konnte, sondern dies auch den Menschen möglich war.
Der keltischen Vorstellung nach war die Anderswelt untrennbar mit unserer Welt verbunden und hatte für die Kelten einen sehr hohen Stellenwert, was alleine schon daran deutlich wird, dass die Anderswelt in alten Mythen sehr viel häufiger erwähnt wurde, als dies bei anderen Kulturkreisen der Fall war.
Als Zugang zur Anderswelt dienten Höhlen, Seen oder Quellen, die besonders in den Nächten von Samhain und Beltane einen Wechsel möglich machten.
In der Vorstellung der Kelten wurde die Anderswelt in fünf Reiche unterteilt. Diese waren:
- Das Königreich unter dem Meer
- Die Inseln im Westen, dort wo die Sonne untergeht
Zu den Bewohnern der Anderswelt zählte man neben unzähligen Göttern und den Seelen der Verstorbenen auch Wesen wie Feen, Elfen, Gnome, Kobolde, Geister und Wiedergänger.
In der Nacht von Samhain wechselten diese Andersweltbewohner mit Vorliebe in unsere Welt, um dann allerlei Schabernack mit den Menschen zu treiben, oder diese manchmal sogar in die Anderswelt entführte.
Die Gesetze von Raum und Zeit hatten in der Anderswelt keine bzw. kaum eine Bedeutung. So kam es vor, dass ein Mensch zwar nur für wenige Tage in der Anderswelt war, in der Zwischenzeit in unserer Welt aber mehrere Jahre vergangen waren.