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 Grübeln mit dem Unbekannten - Szene

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Cyra
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Grübeln mit dem Unbekannten - Szene Empty
BeitragThema: Grübeln mit dem Unbekannten - Szene   Grübeln mit dem Unbekannten - Szene Empty22.10.15 19:05

Okay, ich habe rumüberlegt, gescrollt, geklickt und dabei festgestellt, dass es wirklich nicht leicht ist, sich eine Szene auszusuchen, lach.
Aber ich dachte, ich werfe mich auch mal fröhlich in die Runde und übernehme vielleicht mal eine der Herausforderungen hier!
Nun, nach langem Überlegen - und die ständige Stimme im Hinterkopf ignorierend, die ängstlich schreit: Was, wenn der andere es besser macht? - habe ich mich für eine Szene mit dem hübschen Unbekannten entschieden Wink
Ich dachte, es hat was, sich nur aus Fetzen etwas zusammenzusammeln. Das würde mir dann auch zeigen, wie gut ich seinen Chara bisher habe einfangen können und mich danach vielleicht daran arbeiten lassen.
Die Szene stammt aus Kapitel 6. Er hat gerade bei Elizabeth im KH einen kleinen Kampf hinter sich gebracht.
Viel Spaß mr.green

_________________________________________


Grübeln mit dem Unbekannten


Mit zusammengezogenen Augenbrauen stand er über die Schüssel mit Wasser gebeugt und überlegte, ob es sinnvoll wäre, Kontakt zu Isaiah aufzunehmen. Er war sich sicher, dass sein Oberhaupt bereits über die Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und Elizabeth im Krankenhaus Bescheid wusste. Isaiah hatte seine Augen überall.
Nur wollte er ihn wirklich um Hilfe bitten? Das Ratsmitglied hatte ihm diese Aufgabe nicht ohne Grund zugeteilt. Und er war inzwischen erfahren genug, das ganze alleine wieder gerade zu biegen.
Entschlossen schnappte er sich die volle Wasserschüssel und kippte den Inhalt in die Spüle der Küche. Die Schüssel stellte er zurück auf die Anrichte.
Ich bin definitiv in der Lage dazu, das alleine zu lösen. Das bedarf nur eines guten Plans.
Von der Küche aus lief er durch das Esszimmer ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Gedankenverloren ließ er seinen Blick durch die Wohnung streifen. Es war alles sehr karg und pragmatisch eingerichtet, nur das Nötigste vorhanden. Der Wohnzimmertisch, die Couch auf der er saß und ein Sessel waren das einzige, was diesen Raum mit Leben füllte. Im Esszimmertisch stand ein stabiler Holztisch aus dunkler Eiche, flankiert von zwei Stühlen in derselben Farbe mit altmodischen Sitzkissen und hohen Lehnen. Einzig die Küche, das Schlafzimmer und das Gästezimmer waren halbwegs akzeptabel ausgestattet. Insgesamt bewiesen die leicht vergilbten Wänden und der zerkratzte Parkettboden aber den Gebrauch dieser Wohnung. Die schweren bordeauxfarbenen Samtvorhänge an den Wänden dienten eher dem Sichtschutz, als der Dekoration. Die erste Etage war nicht hoch genug, um alles verbergen zu können. Da lebte es sich angenehmer, die Einsicht von der Straße aus für neugierige Augen zu verdecken.
Wurde auch Zeit dass Isaiah feste Wohnungen in dieser Welt für uns beschafft, so oft wie wir in letzter Zeit hierhin ausrücken. Auch wenn die in Italien deutlich mehr Charme und Flair aufgewiesen hatte…
Er lehnte sich zurück und legte seine Hände auf der Sitzfläche ab, als seine linke Hand auf Papier stieß. Neben ihm lag sein Block mit Ideen und Strategien, die aus dem Lehrbuch stammen könnten. Doch das Lehrbuch hatte ihm nie wirklich geholfen. Er vertraute lieber auf seinen Instinkt. Trotz allem griff er danach, blätterte zum wohl hundertsten Mal seine Notizen durch. »Ihr Vertrauen gewinnen und die Situation erklären. « Klasse, wenn ich den Drang habe in Pulver verwandelt zu werden, kann ich das auch leichter haben…
»Durch ihre Freundinnen ihr Vertrauen gewinnen. « Das ist momentan noch die vielversprechenste Möglichkeit. Auch wenn die Auswahl da recht eingeschränkt ist.

Sein Blick wanderte einige durchgestrichene und abstruse Notizen bis nach ganz unten. »Entführen. « Er lachte einmal freudlos auf, schnappte sich dann den Kugelschreiber vom Couchtisch und strich den letzten Punkt mit einem feinen Strich durch.
Das Problem war bei all den Vorgängen dasselbe: Sie setzten voraus, dass er sich ihr näherte und das hatte ein ziemlich abruptes Ende seiner Existenz auf Kohlenstoffbasis zur Folge. Blieb nur die Frage, wie er den Auftrag beschützen sollte, ohne sich ihm zu nähern? Die Antwort war einfach. Gar nicht.
Nachdenklich fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. Es stand außer Frage, dass er das Risiko in den mütterlichen Zorn zu geraten auf sich nehmen wird.
Eine solche Macht hatte er Elizabeth allerdings nicht zugetraut. Sie war seit fast achtzehn Jahren nicht mehr Teil ihrer Welt, hatte ihre wahre Identität versteckt. Dass sie mit einer solchen Leichtigkeit ihr Büro schützen und ihre Fähigkeiten einsetzen konnte, hatte ihn überrascht. Das gefiel ihm zwar nicht, aber es war eine Herausforderung.
Sein Blick fiel auf den Ring von Isaiah, der vor ihm auf dem Couchtisch lag. Er griff danach, lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Tisch.
Er könnte einfach eine andere Gestalt annehmen, sich mit anderem Aussehen in das Leben des Auftrags mischen.
Vorsichtig strich er über das kühle Metall. Nein, das würde auch nichts bringen.
Das war nicht mal ein besonders guter Plan B. Elizabeth würde es bemerken. Die Frau war wirklich verdammt aufmerksam.
Verärgert verzog er den Mund. Er hatte wirklich schon bessere Ideen gehabt.
Das hieß, beim alten Plan bleiben und mit der Tür ins Haus fallen. Er musste es dem Auftrag erzählen.
Geistesabwesend legte er den Ring zurück auf den Tisch und warf einen Blick auf die Uhr. 12:45h.
Sein Auftrag musste sich jetzt aber etwas gedulden. Zuerst hatte er etwas anderes zu erledigen. Entschlossen stand er auf und schnappte sich seine Jacke.
Es war bereits über eine Woche her, wenn er Recht behielt, müsste sie jetzt bald aufwachen. Und wenn sie es tat, konnte man nur hoffen, dass sich die Theorie, die seiner Meinung nach die einzige Erklärung dafür war, auch bewahrheiten würde.
An der Haustür angekommen hielt er inne. Ein merkwürdiges Kribbeln fuhr ihm den Rücken herunter. Irgendetwas stimmte nicht.
Sofort spürte er, wie sein Körper sich auf die potenzielle Gefahr vorbereitete. Er wurde ruhiger, konzentrierte sich auf Geräusche, Adrenalin rauschte durch seine Adern.
Langsam ging er ein paar Schritte zurück und steuerte vorsichtig das Wohnzimmerfenster an, das nach vorne zur Straße rausging.
Er hielt sich nah an der Wand und schlich ans Fenster. Behutsam zog er den Vorhang ein Stück zur Seite, sodass er einen Blick vor die Haustür werfen konnte.
Auf den ersten Blick war nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Die Sonne stand bereits tief und blendete ihn. Er blinzelte ein paar Mal vorsichtig. Die Straße und Vorgärten waren verwaist. Lediglich zwei Kinder, die gegenüber auf der Wiese Ball spielten, füllten die Nachbarschaft mit Leben.
Am Straßenrand summierten sich die parkenden Autos und verdeutlichten die Massenbevölkerung in dieser menschlichen Stadt. Alles schien normal. Doch das Gefühl ließ ihn nicht los. Er huschte auf die andere Seite des Fensters, um einen besseren Blick in die andere Richtung zu haben. Er sah sich jedes Auto einzeln an. Und plötzlich erblickte er in einem schwarzen Audi, etwas weiter die Straße herunter, zwei Männer. Das Auto verbarg viel, aber die Sonne schien unbarmherzig hinein und somit konnte er ihre muskulöse Statur und die blonden Haare bis hierhin erkennen.
Etwas zu warm, um so lange in einem schwarzen Auto ohne geöffnete Fenster sitzen zu bleiben, stellte er für sich fest. Scheinbar wahllos ließen sie ihre Blicke durch die Fenster des Autos schweifen. Aber ihm entging nicht, dass ihre eisblauen Augen immer wieder auffällig lange an seinem Stockwerk hängen blieben.
Vampire! Na ganz groß! Und die Tatsache, dass sie deutlich mühelos im Sonnenlicht herumsitzen konnten, verriet ihm direkt, wer sie geschickt hatte.
Es hatte also angefangen. Allerdings fühlte er sich etwas beleidigt, auf so klischeehafte Art beschattet zu werden. Das war ja wohl unter seinem–
Plötzlich traf ein paar der eisblauen Augen genau seinen Blick und durchfuhren ihn wie einen Blitz. Verdammt! Hastig zog er seinen Kopf zurück, jedoch nicht schnell genug. Er hatte ihn auf jeden Fall gesehen.
Als er einen Motor hörte, warf er einen erneuten Blick aus dem Fenster und sah, wie der Fahrer den Audi geschickt aus der Parklücke lenkte und davon fuhr.
Trotzdem zuckte zufrieden ein Grinsen über seine Lippen.
Nun denn. Mögen die Spiele beginnen!
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Grübeln mit dem Unbekannten - Szene Empty
BeitragThema: Re: Grübeln mit dem Unbekannten - Szene   Grübeln mit dem Unbekannten - Szene Empty23.10.15 16:20


So, ich habe ich dann tatsächlich mal an deine Szene heran gewagt und hoffe, ich habe Mr Unbekannt (der es für mich ja nicht ist mr.green ) einigermaßen getroffen.


Grübeln mit dem Unbekannten



Unschlüssig stand er über die Schüssel gebeugt und starrte in das klare Wasser. Sollte er wirklich Kontakt zu Isaiah aufnehmen? War das wirklich nötig? Er war doch mittlerweile wirklich erfahren genug, um mit solchen Schwierigkeiten auch alleine zurecht zu kommen und alles wieder gerade zu biegen.
Sicher, er zweifelte nicht einen Augenblick daran, dass Isaiah längst über seine Meinungsverschiedenheit mit Elizabeth im Krankenhaus informiert war. Bekanntlich hatte das Ratsmitglied seine Augen und Ohren überall. Ihn aber um Hilfe zu bitten, war eine ganz andere Sache.
Ja, entschied er. Ich bin definitiv in der Lage, das alleine geregelt zu bekommen! Entschlossen schnappte er sich die Schüssel, goss das Wasser ins Spülbecken und stellte sie zurück auf die Anrichte.
Er verließ die Küche, durchquerte das Esszimmer und ging rüber ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch fallen ließ. Es bedarf nur eines guten Plans. Sein Blick streifte durch den kargen, sehr pragmatisch eingerichteten Raum. Ein Wohnzimmertisch, der alte Sessel und die Couch, auf der er saß, reichten nicht wirklich dazu aus, diesem Zimmer … Leben einzuhauchen. Genauso verhielt es sich auch mit allen anderen Räumen des Hauses. Egal, ob hier unten im Erdgeschoss oder oben, in der ersten Etage. Überall befand sich nur das absolut Nötigste. Ja, okay, sowohl die Küche als auch das Schlaf- und Gästezimmer waren … akzeptabel. Aber auch hier hatten die Jahre ihre Spuren hinterlassen. Die schweren Samtvorhänge im verblassten Bordeaux waren mittlerweiler nur noch reiner Blickschutz und schon lange keine Dekoration mehr. Und so verhielt es sich mit dem ganzen Haus. Leicht vergilbte Wände und zerkratzter Parkettboden sprachen vom regelmäßigen Gebrauch.
So häufig, wie sie mittlerweile hier in dieser Welt ausrücken mussten, wurde es auch wirklich Zeit, dass Isaiah ihnen endlich feste Wohnsitze organisiert hatte - aber sie hätten ruhig über ein wenig mehr Charme und Flair verfügen dürfen. Bei den Häusern in Italien war das ja schließlich auch der Fall.
Er lehnte sich zurück, ließ die Arme auf die Sitzfläche der Couch fallen und stieß dabei mit seiner linken Hand an seinen Block. Ideen und Strategien hatte er dort gesammelt, dass es jedem Lehrbuch Konkurrenz machen konnte. Dabei gab er nicht viel auf Lehrbücher - er vertraute lieber seinem Instinkt. Und trotzdem nahm er jetzt den Block zur Hand und begann zu blättern …
Ihr Vertrauen gewinnen, dann nach und nach die Situation erklären. Ja - nach dem Zusammenstoß mit Elizabeth wahrscheinlich die sicherste Methode, in Pulver verwandelt zu werden. Er nahm den Kugelschreiber und legte diese glorreiche Idee mit einem fetten Strich ad acta.
Über die Freundinnen ihr Vertrauen gewinnen. Hmmm … zwar schon besser, aber in Anbetracht der schrumpfenden Auswahl auch nicht ideal.
Und so verhielt es sich auch mit den restlichen Ideen - die mit 'Entführen' den Abschluss bildeten. Eine nach der anderen strich er durch.
Das Problem bei all diesen Möglichkeiten war dasselbe: Sie alle setzten voraus, dass er sich seinem Auftrag nähern konnte, ohne dabei ein abruptes Ende seiner Existenz auf Kohlenstoffbasis zu finden. Wie soll ich sie auf diese Weise nur beschützen?
Natürlich nahm er dabei in Kauf, Elizabeths mütterlichen Zorn auf sich zu ziehen - gar keine Frage. Das Ding war nur, er hatte ihr nicht eine solche Macht zugetraut. Wie auch? Immerhin war sie nun schon beinahe achtzehn Jahre lang nicht mehr Teil ihrer Welt und sie hatte ihre wahre Identität verborgen. Niemals hätte er erwartet, dass Elizabeth ihr Büro mit solch einer Leichtigkeit zu schützen wusste.
Auch wenn ihm das nicht besonders gefiel, so war es zumindest eine Herausforderung.
Sein Blick glitt zum Couchtisch, wo der Ring lag, den er von Isaiah erhalten hatte. Er beugte sich vor, nahm ihn in die Hand, drehte und wendete ihn. Ich könnte einfach eine andere Gestalt annehmen und mich auf diese Weise in ihr direktes Umfeld einbringen. Nachdenklich ließ er sich gegen die Rückenlehne sinken und legte seine Füße auf den Tisch. Nein, das wird nichts bringen. Elizabeth würde es sofort bemerken.
Die Frau war wirklich verdammt gut!
Und sein Plan eignete sich nicht einmal als Option B … oder C. D. E … Mist! Er hatte wirklich schon bessere Ideen gehabt! Und so wenig es ihm auch gefiel, kam er immer wieder zu seinem ursprünglichen Plan zurück: Er musste mit der Tür ins Haus fallen …
Er legte den Ring zurück auf den Tisch und sah auf die Uhr. 12:45.
So oder so … sein Auftrag musste jetzt erst einmal warten, es gab anderes zu erledigen, dass keinen Aufschub duldete. Entschlossen stand er auf und schnappte sich in der Küche seine Jacke, die über der Stuhllehne hing. Es war mittlerweile über eine Woche her, und wenn er recht behielt - wovon er felsenfest überzeugt war - dann sollte das Mädchen jetzt bald aufwachen. An der Haustür angekommen, hielt er plötzlich inne. Ein kaltes Kribbeln fuhr ihm den Rücken hinunter und flüsterte ihm zu, dass etwas nicht stimmte. Augenblicklich spannte er die Muskeln an, befand sich in Alarmbereitschaft. Ruhe und Konzentration erfassten ihn gleichermaßen. Langsam ging er einige Schritte zurück, steuerte das Wohnzimmerfenster an, das den Blick nach vorne zur Straße freigab. Er hielt sich ganz nah an der Wand, schob den schweren Vorhang nur eine Idee zur Seite, sodass der Stoff in keine verräterischen Bewegungen geriet, und spähte hinaus.
Dem ersten Anschein nach war nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Die Sonne stand tief und blendete ihn - er musste einige Male blinzeln. Sowohl Straße wie auch die Vorgärten waren verwaist. Die Anzahl der geparkten Autos am Straßenrand bildeten das Zeugnis der Massenbevölkerung in dieser menschlichen Stadt. Auf der gegenüberliegenden Wiese spielten zwei Kinder Ball. Das wars. Alles normal. Und trotzdem wollte das ungute Gefühl nicht weichen.
Vorsichtig bewegte er sich rüber ans andere Ende des Fensters und spähte wieder hinaus. Dieses Mal jedoch in die andere Richtung. Beinahe dasselbe Bild wie zuvor. Fein säuberlich war Auto hinter Auto geparkt. Er besah sich jedes einzelne ganz genau. Plötzlich blieb sein Blick an einem schwarzen Audi hängen. Zwei Männer saßen im Inneren. Die getönten Scheiben versuchten dies zwar zu verbergen, aber die Sonne, welche unbarmherzig hinein schien, gaben es ihm preis. Es handelte sich um Kerle von muskulöser Statur - beide blond, mit eisblauen Augen, welche mit Raubtierruhe immer wieder die Umgebung absuchten. Die Hitze, welche unweigerlich in dem Wagen herrschen musste, schien diesen beiden Herrschaften nichts auszumachen. Nicht einmal die Seitenfenster hatten sie herunter gelassen. Nicht einmal einen Spalt weit geöffnet. Und wenn es sich bei ihnen nicht zufälligerweise um begeisterte Sauna-Anhänger handeln sollte, dann ließ das nur einen Schluss zu.
Vampire.
Na ganz groß!
Und die Tatsache, dass sie hier in aller Seelenruhe im Sonnenlicht herumsitzen konnten, verriet ihm auch gleich, wer die beiden geschickt hatte.
Es hat also begonnen …
Allerdings fühlte er sich schon ein wenig beleidigt. Ganz schön klischeehaft, eure Beschattung, Jungs. Das ist nun wirklich unter meine-
Ein Paar der eisblauen Augen trafen seinen Blick und durchfuhren ihn wie ein Blitz. Verdammt!
Hastig fuhr er mit dem Kopf zurück - was aber mit absoluter Sicherheit zu spät war. Die beiden Vampire hatten ihn unter Garantie entdeckt.
Als ein Motor angelassen wurde, spähte er ein weiteres mal hinaus und sah, wie der Fahrer den Audi aus der Lücke ausparkte und mit Vollgas davon fuhr.
Trotz seiner höchstwahrscheinlichen Entdeckung nicht unzufrieden, begann er zu grinsen.
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BeitragThema: Re: Grübeln mit dem Unbekannten - Szene   Grübeln mit dem Unbekannten - Szene Empty25.10.15 22:10

Okay, schwierig. Ich versuch mal ihn etwas älter zu machen. Mal schauen, ob das auffällt.
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Grübeln mit dem Unbekannten

Die Oberfläche des Wassers in der Schüssel kräuselte sich unter der Magie, gleich würde ... Nein. Er nahm die Hände vom Rand. Das Oberhaupt war sicherlich schon informiert über seine Meinungsverschiedenheit mit der Mutter des Auftrags. Isaiah hatte seine Augen überall. Und er erwartete Ergebnisse - von ihm. Das Ratsmitglied hatte ihm diese Aufgabe nicht ohne Grund zugeteilt.
Er schüttete das Wasser in die Spüle und sah zu, wie es im Ausguss verschwand. Er würde nicht um Hilfe ersuchen. Wie war er nur auf diesen Gedanken verfallen?
Die heruntergekommene Wohnung mit den wenigen zurückgelassenen Möbeln roch nach dem überlebten Körper einer alten Frau und nach Tod. Sie war nicht auf dem durchgesessenen Sofa gestorben, das war ihm klar, aber es fühlte sich so an. Das und die ungünstige Lage im ersten Stock bereitete ihm ein vages Unbehagen, an dem auch die unsäglichen bordeauxfarbenen Samtvorhänge nichts änderten.
Isiahs Ansprüche an diesen Standort waren jedenfalls wesentlich geringer gewesen, als an die in Italien.
Was sollte er tun? Ihr Vertrauen gewinnen und alles erklären?
Das Geheimnis zu lüften würde die Mutter des Auftrages sicherlich zum Anlass nehmen, ihn in Staub zu verwandeln und natürlich würde sein Auftrag sofort zu ihrer Mutter rennen. Oder nicht?
Durch ihre Freundinnen ihr Vertrauen gewinnen. Nun, die Auswahl war beschränkt. Sprach da schon ihr Erbe, dass sie zu so wenigen Altersgenossen Kontakt pflegte?
Nun. Am zeitsparendesten wäre eine Entführung. Das Bild von Elisabeth, wie sie mit einer Handbewegung seine Existenz auf Kohlenstoffbasis ein abruptes Ende setzte tauchte vor seinem inneren Auge auf und machte klar, dass der zunächst so simpel erscheinende Auftrag, alles andere als trivial zu nennen war.
Wie sollte er den Auftrag beschützen, ohne sich ihm zu nähern und damit den Unmut dieser Frau auf sich zu ziehen?
Eine solche Macht hatte er Elizabeth nicht zugetraut. Sie war seit fast achtzehn Jahren nicht mehr Teil ihrer Welt, hatte ihre wahre Identität versteckt. Dass sie mit einer solchen Leichtigkeit ihr Büro schützen und ihre Fähigkeiten einsetzen konnte... erstaunlich und machte ihren mütterlichen Zorn um so gefährlicher.
Sein Blick fiel auf den Ring von Isaiah, der vor ihm auf dem zerkratzten Couchtisch lag.
Er könnte einfach eine andere Gestalt annehmen, sich mit anderem Aussehen in das Leben des Auftrags mischen.
Doch, nein. Elizabeth würde es bemerken.
Das hieß, beim alten Plan zu bleiben. Er musste es dem Auftrag erzählen und darauf hoffen, dass dieses halbe Kind die richtige Entscheidung treffen würde. Tat sie es nicht, konnte er sie immer noch entführen und es drauf ankommen lassen.
Als der Ring in seiner Hosentasche verschwand fühlte er sich immer noch kühl an, geradezu eisig harrte die Magie darin auf ihre Benutzung. Er warf einen Blick auf die Uhr. 12:45h.
Sein Auftrag musste warten. Zuerst hatte er etwas anderes zu erledigen.
Es war bereits über eine Woche her. Und sollte er Recht behalten, müsste sie jetzt bald aufwachen. Und wenn sie es tat, war nur zu hoffen, dass sich seine Theorie bewahrheiten würde.
Gerade wollte er sich seine Jacke nehmen, als ein Kribbeln seinen Rücken runterjagte. Irgendetwas stimmte nicht. War jemand in der Wohnung? Nein, er spürte keine Störung in der traurigen Stille der Räume, kein Leben.
Mit ruhigen Schritten steuerte er das Wohnzimmerfenster an, das nach vorne zur Straße rausging.
Behutsam schob er den Vorhang ein Stück zur Seite, sodass er einen Blick vor die Haustür werfen konnte. Sicherheitskameras wären nett gewesen. Den meisten Wesen wäre diese Bewegung ausreichend, um ihn zu erkennen und anzuvisieren. Aber kein Schuss fiel. Natürlich nicht.
Die Sonne stand bereits tief und blendete ihn. Die Straße und Vorgärten waren verwaist. Lediglich zwei Jungen um die zehn Menschenjahre vielleicht, die gegenüber auf der Wiese Ball spielten, füllten die Nachbarschaft mit Leben.
Am Straßenrand drängten sich Auto an Auto und verriet, dass sich eine für ihn unglaubliche Menge an Menschen hinter den Fenstern verbargen. Alles schien normal. Doch das Gefühl ließ ihn nicht los. Er wechselte auf die andere Seite des Fensters, um einen besseren Blick in die andere Richtung zu haben. Und da stand er, ein schwarzer Audi, der in die Gegend so gut passte, Magie in diese gedankenleere Welt. Darin - zwei Männer, muskulös, blond, blöd. Blaue Augen, die versuchten gelangweilt auszusehen und nicht ständig in seine Richtung zu blicken. vergeblich.
Vampire. Und die Tatsache, dass sie mühelos im Sonnenlicht herumsitzen konnten, verriet ihm direkt, wer sie geschickt hatte.
Es hatte also angefangen. Und er wurde von zwei Klischeevampiren so schlecht beschattet, dass...
Plötzlich traf ein Paar der eisblauen Augen genau seinen Blick. Hastig zog er seinen Kopf zurück. Er war ein ebenso peinlicher Entdecker schlechter Beschattung. Der Blondling hatte ihn auf jeden Fall gesehen. Was für ein Anfängerfehler.
Der Motor wurde gestartet. Sie hatten wohl erreicht was sie wollten, ihm klargemacht, dass die gemütlichen Zeiten vorbei waren.
Nun denn. Seine Finger glitten über den silbernen Dolch, den er immer bei sich trug. Mochten die Spiele beginnen!
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