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Thema: Eleonore von Schwarzenberg - Die Vampirprinzessin 24.11.11 14:45
Eleonore von Schwarzenberg - Die Vampirprinzessin
Prinzessin Eleonore Elisabeth Amalia Magdalena von Lobkowitz wurde am 20. Juni 1682 in der Nähe von Prag geboren. Im Alter von 19 Jahren heiratet sie den Fürsten Adam Franz Karl Eusebius von Schwarzenberg. Das Fürstenpaar lebte auf Schloss Český Krumlov und ihr Lebensstil war geprägt von Jagdgesellschaften, Empfängen und rauschenden Festen. Ihr Gatte starb nach 31 Ehejahren durch einen Jagdunfall bei einer Hirschjagd auf den kaiserlichen Besitzungen bei Brandeis an der Elbe.
Eleonore wurde schon damals ein Hang zum Okkultismus nachgesagt, was durch verschiedene Umstände verstärkt wurde. So wird beschrieben, dass sie Wölfe züchtete und regelmäßig die Wolfsmilch trank, um so den lang ersehnten Sohn und Erben zu gebären. Tatsächlich gebar sie im Alter von 42 Jahren einen Sohn. Es existiert ein übermaltes Gemälde der Fürstin, von dem vermutet wird, dass sie in der ursprünglichen Version mit einem Wolf abgebildet wurde. Aber auch die Tatsache, dass sie an Schlaflosigkeit in der Nachtlitt und im Schloss umherwandelte, tagsüber aber erschöpft und müde wirkte, verstärkte in der Bevölkerung die Annahme, dass die Fürstin unter der "Vampirkrankheit" litt. Eleonore galt als starke Raucherin und sie nutzte den Tabak als Arzneimittel, um ihre starken Schmerzen, unter denen sie litt, zu mildern. Die Rechnungen für den Tabak sollen sogar die Kosten der anderen Medikamente um ein vielfaches überschritten haben. Die Fürstin soll regelmäßig spiritistischen Sitzungen auf dem Schloss abgehalten haben, mit denen böse Kräfte und Dämonen verjagt werden sollten.
Als sich ihr Gesundheitszustand immer mehr verschlechterte, ging sie nach Wien, um sich dort von den Ärzten behandeln zu lassen. Nach ihrem Tod am 15. Mai 1741 wurde die Fürstin obduziert, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war. Der Befund ergab, dass die Fürstin an Gebärmutterhalskrebs gestorben war, was auch die unersäglichen Schmerzen erklärte, unter denen sie zu Lebzeiten gelitten hatte. Dennoch wurde sie nicht wie die anderen Mitglieder der Familie Schwarzenberg in der Wiener Augustinerkirche beigesetzt, sondern sie wurde noch am Tag ihres Ablebens nach Krumau gebracht. Dort wurde sie in der Nacht in der St.-Veits-Kirche in einer eigens errichteten, abgeschlossenen Grabkammer beigesetzt, ohne, dass hohe Würdenträger und Familienangehörige an den Beerdigungsfeierlichkeiten teilnahmen. Selbst ihr Sohn soll nicht an der Beerdigung teilgenommen haben. Stattdessen waren - wie von Eleonore testamentarisch gewünscht - bei der Beerdigung nur die armen Bürger von Krumnau anwessend. Anstatt dem Familienwappen oder Namen findet man über einem düsteren Totenkopf folgende Inschrift auf ihrem Grabstein:
Hier liegt die arme Sünderin Eleonore Betet für sie